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Viele Jahre lang herrschte Frieden in Midgard. Vier Wächterfamilien, im Einklang mit den vier Elementen, die Mittels ihrer Magie das Land durch eine Barriere vor der Außenwelt beschützten. Das System bestand seit Jahrzehnten, ohne das jemand Fragen stellte. Doch unter der Oberfläche des sonst so einheitlichen Landes brodelte es gewaltig. Ein Krieg um die Vorherrschaft in Midgard entbrannte, drohte alles ins Chaos zu stürzen. Es war ein langer grausamer Krieg zwischen den vier Wächterfamilien, der Jahrzehnte lang wütete und zahlreiche Opfer fand. Erst der Rat der Wächter sorgte schließlich mit einem Abkommen dafür, dass wieder Frieden und Einigkeit in Midgard herrschte. Dennoch hätte die Gemeinschaft der Wächter nicht noch gespaltener sein können. Während im Norden die Erdwächter, die Armary, ihre Macht festigen, waren es im Süden Rubens, die mit ihrem Feuer und ihrer Grausamkeit herrschten. Im Westen lebten die Wasserwächter der Familie Mooney und die Tolpas, die Luftwächter fand man im Osten des Landes. Das Abkommen unter den Familien sorgte dafür das niemand von Ihnen zu viel Macht erhielt, wurden alle Entscheidungen Midgard betreffend doch vom Rat der Wächter getroffen. Die Familien veränderten sich jedoch mit der Zeit, aber das Leben und die Regeln blieben dieselben, sehr zum Leid der neuesten Generation der Wächterkinder. Die Eigenschaften hatten sich über die Jahre nicht verändert, im Gegenteil, sie waren stärker geworden, wuchsen mit jedem Entschluss. Und doch war diese Generation Wächter so viel eigensinniger und selbstbewusster, als es noch ihre Eltern waren. Über Jahre hinweg galt auch für das Erbe innerhalb der Familien feste Regeln, was aber nicht jedem passte. Bei der Familie Rubens, den Feuerwächter war es der erstgeborene Sohn, der das Erbe seines Vaters innehielt, hatten sie aber als ältesten Nachfolger nur eine Tochter, was sie automatisch aus der Erbfolge ausschloss. Die kleine Juliette sollte nie eine berühmte Wächterin werden und dass ließ man sie mit jedem Tag deutlicher spüren. Als dann auch noch ein Sohn geboren wurde, war ihr Schicksal endgültig besiegelt. Die anderen Kinder der Familien Tolpas, Amary und Moony wurden standesgemäß auf ihre bevorstehende Aufgabe vorbereitet und waren von allen angesehen, doch auch sie wussten, dass sich etwas ändern musste. Bei verschiedenen Treffen der Wächterkinder besprachen sie was man ändern könnte, um für eine Gleichberechtigung beim Volk und ihren Herrschern zu sorgen. Allerdings wurden ihre Bemühungen unterbrochen, als die Barriere ohne ersichtlichen Grund zusammenbrach und die verschiedensten Wesen aus anderen Dimenionen ihren Weg nach Midgard fanden.







#91

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 09:18
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

Erst seine besorgte Stimme lässt mich ihn wieder ansehen und mir bewusst werden, wie sehr ich die Haltung verloren habe. Obwohl ich selten an Haltung oder dergleichen denke, wenn es um Tränen geht... bin ich wohl oft zu stolz, weil ich als die Starke gelten will. Eine Frau die Jägerin ist, darf keine Schwäche zeigen. In den ersten Jahren meiner "Ausbildung" habe ich das hart lernen müssen.
In den Armen von Bash lasse ich mich aber sinken, er ist einer der wenigen, der mich so sehen darf. Also dränge ich mich an ihn und schließe die Augen. "Sie hat irgendwas getan...ich weiß nicht was. Aber sie hat dich damit gerettet. Und seither geht es ihr schlecht, ja, das ist wahr. Ich weiß nicht, was es ist, aber auch ich mache mir Sorgen."
Bei seinem Vorschlag hebe ich wieder den Kopf und blicke zu ihm hoch. "Versuchen wir es. Ich weiß nur nicht, ob selbst ein Bote jetzt noch durchkommt. Wenn wir Magie wirklich nutzen könnten, dann könnten wir eine Feuernachricht senden, ihr Element würde sie immer erreichen. Aber Julius ist der, der die beherrscht. Was ich kann, reicht nur für mein Element." Und schon wieder fühle ich mich mehr als wertlos was das angeht.


Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen?




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#92

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 10:52
von Sebastian Hastings • 1.775 Beiträge

"Wir können einen Raben schicken...und wenn es sein muss reite ich höchstpersönlich hin", sagte ich leise, meinte es aber vollkommen ernst. Sie war die beste Freundin meiner Frau, die Retterin meines Lebens und ich würde alles in meiner Machtstehende tun, damit es ihr wieder besser ging. Und wenn ich dafür durch den verschneiten Wald reiten musste, dann war das ein ziemlich geringer Preis dafür.
"Sag mir was wir tun sollen und ich setze alle Hebel in Bewegung, ich verspreche es dir", sagte ich liebevoll und streichelte über ihre Wange, die Tränen fort.


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#93

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 12:09
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

"Einen Raben", wiederhole ich leise. "Ja...aber reite nicht weg. Du wirst nicht mehr durch die Pässe kommen. Dort oben ist alles zuerst völlig zugeschneit und wenn es gefriert...nein. Das ist zu gefährlich." Julie würde auch nicht wollen, dass der Mann, dem sie gerade das Leben gerettet hat und wegen dem sie nun leidet, sich erneut in Gefahr begibt. Es wäre undankbar.
"Schicke einen Raben. Such im Dort nach einem. der sich mit Feuermagie auskennt. Vielleicht haben wir ja Glück." Wie liebevoll er mit mir umgeht, erfüllt mein Herz mit wärme und ich lächle wieder. Mein Gesicht schmiege ich in seine Hand, drehe es und küsse ihn so in die Handfläche, ehe ich seine Hand greife und ihn mich hoch recke. "Du bist der beste Ehemann....den ich haben kann. Hab ich dir das schon mal gesagt?"


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#94

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 12:19
von Sebastian Hastings • 1.775 Beiträge

Ein sanftes Lächeln legt sich auf meine Lippen und küsse ihre Stirn. "Sowas in der Art wurde mir schon mal zugetragen, ja...", erwiderte ich grinsend und zog sie doch nochmal fest an mich, ehe ich mich von ihr löse. "Warte hier...ich bin gleich wieder da...", sagte ich lächelnd und küsste sie noch einmal flüchtig ehe ich rausging und das Haus in Richtung Stall verließ. Andrew kam mir mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen entgegen und begleitete mich zum Stall wo im hinteren Teil die Raben gehalten wurden.
"Ich muss einen Brief schreiben...es geht um eine Freundin der es nicht gut geht...kann sein, dass es hier bald noch etwas enger wird...", sagte ich leise und beugte mich über den Tisch der dort stand, um auf einem kleinen Stück Pergament die Nachricht an Lucas zu verfassen. Andrew nickte, als ich ihn ansah. "Wir haben genug Vorräte in der Scheune, dass sollte also kein Problem sein. Um was geht es?", fragte er und ich erklärte es ihm in wenigen Worten während ich schrieb und den Zettel so zusammenrollte, dass ich ihn ohne Probleme in das kleine Röhrchen stecken konnte, dass an den Raben gebunden werden konnte.
Gerade als ich mit dem Tier fertig war kam auch Noah in den Stall und sah mich fragend an. Als ich auch ihm alles erklärte, machte er sich sofort auf den Weg ins Haus und zu seiner Schwester, während ich mein Pferd sattelte um ins Dorf zu reiten. "Gibt es hier einen Magier oder Feuerwächter?", fragte ich Andrew und er runzelte die Stirn. "Die alte Nan...sie ist eine Art Hexe und versteht sich auf alle möglichen Zauber, wenn dir jemand helfen kann dann vermutlich sie", antwortete er und schwang sich ebenfalls in den Sattel.
Gemeinsam ritten wir vom Hof in Richtung Dorf.


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#95

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 13:55
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

Genießend schließe ich meine Augen, als seine Lippen auf meiner Stirn liegen. "Zugetragen....wer da wohl geplaudert hat?", erwidere ich schmunzelnd. Noch einmal an ihn schmiegen, seine Nähe und ruhigen Wellen genießen, ehe er mich loslässt und mich bittet hier zu bleiben. Seufzend sehe ich ihm nach, gehe dann zum Fenster, nur um ihn draußen zu Stall laufen zu sehen.
Nachdenklich lehne ich mich an den Fensterrahmen und verschränke meine Arme vor der Brust. Ich mache mir wirklich Sorgen um Julie, aber sie war irgendwie aus meinen Gedanken verdrängt. Warum? Ich bin eine schlechte Freundin...
Gerade als ich drohe, in meinem Selbstmitleid zu ertrinken, spüre ich einen Sturm nahen und lächle unwillkürlich. Noah kommt nach einem kurzen Klopfen herein und wartet nicht, um mich in die Arme zu schließen. Auch er ist einer der wenigen, der weiß, wie verletzlich ich wirklich sein kann. Deswegen schlinge ich die Arme um ihn und halte ihn einen Moment fest.
"Bash hat einen Raben losgeschickt und nun reitet er in die Stadt", berichtet er mir, löst sich dann und streicht mir durchs Haar.
"Das ist gut. Vielleicht kommt sie her oder wir erreichen Lucas, der sich um sie kümmert."
"Komm, lass uns Schach spielen, das klärt deine Gedanken und löst den Kummer etwas. So wie früher."
Er wartet gar nicht, greift meine Hand und führt mich zum Schachbrett, was mit zwei Sesseln an der Seite des Kamins steht. Früher haben wir das immer getan. Gerade wenn Reden sowieso nicht so gut war oder nichts brachte. Also tun wir es nun auch, setzen uns und spielen. Irgendwann lache wir, ziehen uns auf, genauso als wären wir Teenager, ärgern uns und frei von solchen dummen Gedanken. Er um die Sorgen über Cady. Ich Sorgen über Julie. Denn für beides können wir gerade nichts tun.


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#96

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 14:54
von Sebastian Hastings • 1.775 Beiträge

Es hat eine Weile gedauert bis wir die alte Nan ausfindig gemacht hatten und ich musste ihr ein stattliches Sümmchen bezahlen, damit sie die Nachricht an Julie verschickte. Andrew war die ganze Zeit an meiner Seite und wir unterhielten uns ein wenig, fast so wie in alten Zeiten. So erfuhr ich zum Beispiel dass er dem schöneren Geschlecht genauso zugetan war wie ich früher und das er sein Leben als Herr eines Hauses komplett genoss. Ich nahm es ihm nicht mal übel...
Als wir wieder in den Hof einritten, verabschiedete er sich von mir, da er noch was zu erledigen hatte, so dass ich die Chance hatte wieder zu meiner Frau zurückzukehren. Ich fand sie immer noch im Arbeitszimmer über dem Schachbrett sitzen und wie sie Noah abzog. "So alles erledigt", sagte ich lächelnd und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Kopf ehe ich die Handschuhe auszog und mich am Kamin aufwärmte. "Dann heißt es jetzt warten.."


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#97

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 22:39
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

Nur hier zu sitzen und Schach zu spielen, zu albern und zu lachen hat mich unglaublich befreiter gemacht. Vergessen war für diese Zeit, wer Herrin des Hauses ist und vermutlich unten im Vorratsraum mit Felice weiter zählen sollte. Sicher hat sie alles fertig und ich bin nicht zurückgekommen wie versprochen. Ich habe es schlichtweg vergessen.
Als Bash irgendwann zurückkommt, müssen Stunden vergangen sein. Überrascht schaue ich auf, als ich seinen Kuss spüre und er sich ans Feuer setzt. Ich nicke Noah zu, was heißt: wir verschieben das, er ist sowieso am Verlieren, also ist ihm das ganz Recht. Noah erhebt sich und lässt sich bei Bash nieder.Auch ich stehe auf und gehe kurz zu den Beiden. Meinem Mann streiche ich sanft durchs Haar und danke ihm einfach."Danke dass du das so schnell getan hast. Du kannst mir gleich mehr erzählen, was du in der Stadt getan hast. Ich hole uns allen was zu trinken aus der Küche." Sicher, ich hätte jemanden rufen können, aber ich brauch das einfach. Deswegen mach ich mich auf den Weg zur Küche.


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#98

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 21.12.2019 23:07
von Sebastian Hastings • 1.775 Beiträge

Mit einem kleinen Nicken sah ich zu Dy auf und ihr kurz noch nach, als sie verschwand. "Also...was denkst du wie schlimm ist es?", fragte Noah als Dy sicher außer Hörweite war, aber ich konnte nur mit den Schultern zucken. "Das weiß wohl nur Julie selbst und sie wird einen Teufel tun und andere Einweihen. Lucas ist lediglich aufgefallen, dass sie irgendwie neben der Spur ist und ihre Hände zittern. Das kann alles mögliche sein, aber ich denke das die schwarze Magie einfach zu viel für sie war...", gestand ich leise und sah in die Flammen.
Natürlich hatte ich nie sonderlich fiel für sie übrig gehabt, sie war vorlaut, arrogant und ziemlich böse. Aber niemand hatte so etwas verdient, außerdem hatte sie mein Leben gerettet. "Meinst du Lucas bekommt sie überredet? Ich meine sie wirkten zuletzt nicht grade wie ein Herz und eine Seele", sagte Noah und sah ebenfalls grimmig in die Flammen.
"Wenn nicht er wer dann?", fragte ich leise und lehnte mich auf meinen Stuhl zurück.


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#99

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 22.01.2021 16:27
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

Cadys Versuche, mir die Schuldgefühle zu nehmen, sind lieb und dafür hat sie meine Zuneigung. Allerdings hilft es nicht. Sie sind da ... und so schnell werden sie sich nicht legen. Meine Worte sind ehrlich gemeint. Ich werde später wieder zu ihr gehen und versuchen, mit ihr zusammen noch einmal Noah zu erreichen. Irgendwie. Vielleicht kann ihre Liebe und meine ihn besser erreichen.
Aber jetzt muss ich ... zu Bash. Solange kann ich mich nicht konzentrieren.
So sehr ich zu ihm will, so sehr will ich es auch nicht und so laufe ich eher langsam zum Arbeitszimmer. Seine Wellen kann ich fühlen, wenn auch schwach. Warum? Sperrt er sich oder bin ich es selbst? Ich weiß es nicht.
Vor der Tür verharre ich, atme ein und aus, hilft aber nicht. So hebe ich die Hand und klopfe leise an, warte ob er mich sehen will, denn sicher weiß er, dass ich es bin. Entweder wird er mich hereinbitten oder nicht.


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#100

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 23.01.2021 07:45
von Sebastian Hastings • 1.775 Beiträge

Tief über ein paar Dokumente gebeugt die seit Wochen darauf warten abgearbeitet zu werden, versuche ich den Schock zu überwinden den ich gerade im Stall empfunden hatte. Nicht eine Sekunde hätte ich geglaubt, dass sie tatsächlich hier auftauchen würde. Gehofft ja. Aber daran geglaubt?
Der Schmerz darüber, dass sie überhaupt zu solchen Mitteln griff war stärker als der Schmerz über die Verletzung selbst. Damit konnte ich leben, selbst wenn sie zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt kam. Und ja. Ich hielt mein Element im Zaum, gerade weil ich ihre Schuldgefühle nicht spüren wollte, nicht wissen wollte was in ihr vorging. Sie war in Sicherheit. Das reichte mir für den Moment. Mit dem Rest würde ich mich beschäftigen, wenn alles andere geklärt war.
Gerade als mir bewusst wurde, dass ich schon eine gefühlte Ewigkeit auf den Kalender starrte, klopfte es und da ich sie dennoch spürte, verkrampfte ich mich sofort.
Klar, ich konnte mich ihr nicht entziehen. Das brachte ich einfach nicht übers Herz, aber die Enttäuschung saß tief, "Herein?", sagte ich dennoch halblaut und versuchte mich zu wappnen, während ich ein Pergament mit Steuern zur Hand nahm und so tat als würde ich es studieren.


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#101

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 23.01.2021 10:38
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

Eigentlich weiß ich nicht, was mich erwarten wird. Vielleicht will er mich auch gar nicht mehr sehen. Ja ... vielleicht sollte ich wieder gehen. Cady hat Unrecht damit, dass er darüber hinweg kommen wird. Wir beide haben zu viel getan ...
Gerade trete ich einen Schritt zurück, als ich seine leise Stimme vernehme. Sogleich setzt mein Herz aus. Ich zögere. Noch immer höre ich Cadys Worte. Ich will ja dran glauben... ich will es wirklich. Aber meine Hoffnung ist nicht sehr groß. Zumindest muss ich ihm sagen ... ja was? Dass es mir leid tut? Dass ich ihn nicht verletzen wollte?
Einen tiefen Atemzug nehmend, öffne ich die Tür, trete ein und schließe sie direkt hinter mir wieder. Doch ich bleibe dort stehen, suche Halt am Holz in meinem Rücken und bleibe auf Abstand. Ihn da sitzen zu sehen, ohne das übliche Lächeln, nicht dieses Leuchten wie bei der Hochzeit ... es zerreißt mich.
Sekunden vergehen, Herzschläge die Donnern und Blut das rauscht. Und ein Schmerz in meiner Brust, ein Drücken auf meiner Kehle, als würde jemand seine Hände darum schließen. Ich glaube ... gerade wäre es mir egal, was Chris mit mir tut oder sonst jemand. Ich würde mich in jede Klaue, in jedes Maul und jede Waffe werfen ... Es ist sehr lange her, dass mich etwas an diesen Rand getrieben hat.
Ohne es zu wollen, schießen mir Bilder meiner Anhöhe in den Sinn, doch ich schließe sie in mir ein. Denn ich bin erwachsen und muss zu den Dingen stehen, die ich getan habe. Also hebe ich den Kopf und sehe ihn direkt an.
Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ich es ansprechen soll oder einfach wegen Cady und Noah reden soll.


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#102

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 24.01.2021 11:05
von Sebastian Hastings • 1.775 Beiträge

Ich wappnete mich für ihren Anblick, mehr noch für ihre Gefühle und sah auf, als sie eintrat und sich an die Tür lehnte. Ohne eine Reaktion lehnte ich mich auf meinem Sessel zurück, sah sie einen Moment einfach nur an, während mein Herz zu splittern begann.
Ja, ich wusste es tat ihr leid. Und ich wusste auch, dass ich es verdient hatte, bei dem was ich tun wollte. Aber wenn sie sich schon deshalb gedemütigt gefühlt hatte, wie würde sie sich erst fühlen, wenn sie von der Liebe ihres Lebens vom Pferd geschubst und verletzt worden wäre. Ja, vermutlich hatte ich es verdient, aber das änderte nichts daran, dass ich stinksauer deswegen war. Zum einen weil es unseren Plan unnötig verzögerte. Zum anderen weil sie es hätte besser wissen müssen.
Der einzige der sie so gesehen hatte, war nämlich Andrew. Den Rest hatte ich gekonnt abgeschirmt gehabt. Niemand hat unseren Abgang gesehen, was ich ihr auch erklärt hätte, wenn sie nicht ausgeflippt worden wäre.
Eine Hand um meinen Krug gelegt hob ich ihn an meine Lippen und trank einen Schluck von dem Wein, den meine Mutter mitgebracht hatte. "Andrew kundschaftet jetzt die Gegend um das Ratsgebäude aus. Ich denke Noah ist dort irgendwo", sagte ich betont ruhig und schob eine Karte des Bereichs auf dem Tisch in ihre Richtung. Wenn sie was zu sagen hatte sollte sie es tun. Ich würde nicht in ihren Kopf eindringen, um es rauszubekommen.


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#103

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 24.01.2021 14:09
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

Da sind wir. Zwei sich eigentlich Liebende, die sich verletzt haben und nun nicht wissen, wie sie mit allem umgehen sollen. Ihn zu sehen löst einfach das Bedürfnis aus, zu ihm zu gehen und ohne all das weiter zu machen. Den Streit wegzuschieben, die Mission. Wie sehr sehne ich mich nach der Zeit hier ... als es die geringste Sorge war, ob die Angestellten was von unserem Eheleben mitbekommen... oder ob ich mal für ihn einen Rock anziehe, ein Kleid. Das alles wirkt so banal gegen das hier.
Ich bin keine Wasserwächterin, die Gefühle erspüren kann. Allein unser Bann wäre etwas, was mich dazu befähigen würde, wenigstens ein wenig seine Wellen aufzufangen. Aber ich nutze es nicht, genauso wenig wie er es tut.
Er ist es, der die erdrückende Stille unterbricht und Andrew ins Spiel bringt. Sein Bruder hasst mich. Und ich habe es verdient... Vorsichtig trete ich näher, sehe nun auf die Karte und beuge mich darüber, die Hände rechts und links daneben auf den Tisch gelegt. Es ist der Jägerin in mir zu verdanken, dass ich ihm nun nah sein kann und mich konzentrieren. "Ja... das wäre gut möglich. Sie können es nicht riskieren, sie weit weg festzuhalten. Ich hatte überlegt ... zusammen mit Cady nochmal versuchen ihn zu erreichen. Eine doppelte Verbindung ... zu Menschen die er liebt ..." Ich hebe den Blick zu ihm und stocke. "War nur ein Gedanke. Ich kann auch ... gehen, wenn dir das lieber ist." Unsicherheit. Wann habe ich jemals jemanden diese gezeigt? Denn das bin ich gerade. Unsicher wie ein Mädchen. Nein, wie eine Frau, die eben das getan hat, was sie getan hat. Habe ich unserer Ehe den Dolch versetzt, der uns endgültig zerstört?


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#104

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 24.01.2021 15:32
von Sebastian Hastings • 1.775 Beiträge

"Wir haben es bereits versucht. Ich liebe ihn immerhin auch wie einen Bruder", sagte er schlicht und zog die Karte wieder an sich. "Irgendwas schottet ihn ab, aber er hat bemerkt das wir da waren. Er weiß dass wir ihn suchen", setzte ich noch nach, in der Absicht sie zu beruhigen. Ja, ich war wütend. Aber ich wusste auch, dass es hier um war größeres ging. Nämlich um unsere Familie, die ohne Noah nicht komplett war. Ich sah sie weiterhin an und ihr Blick machte mich wirklich wahnsinnig.
"Was das wirklich notwendig, Dy? Jetzt mal ehrlich. Du protestierst bei jedem Scheiß mit Worten und bei sowas..." Ich schüttelte den Kopf, versuchte wirklich ruhig zu bleiben. "Es hat dich niemand gesehen, außer Andrew. Ich habe uns vor den Augen der anderen verborgen. Grade weil wir auch nicht verkleidet waren. Glaubst du wirklich ich hätte dir das angetan?!", fragte ich sie und hob eine Augenbraue.


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#105

RE: Arbeitszimmer

in Dyani & Sebastians Zuflucht 24.01.2021 15:58
von Dyani Hastings • 2.593 Beiträge

"Das weiß ich. Ich war bei ihr. Aber vielleicht können wir noch mehr bewirken. Lass es mich doch einfach versuchen. Es spricht nichts dagegen, es nicht zu tun oder?", erwidere ich und verstehe nicht einmal, wieso er das abtut. Warum bin ich dann hier? Damit ich Däumchen drehe und alles ihnen überlasse? Ganz sicher nicht. Noah ist mein Bruder und Julie ... Julius ... Alle... Selbst um Melody... sorge ich mich vielleicht ein wenig. Ein klitzekleines bisschen...
Als er nun reagiert, erhebe ich mich und presse die Lippen zusammen, versuche durchzuatmen. Selbst meine Fäusten ballen sich, aber mein Element ... ist still. So als wäre es niemals vorhanden gewesen. "Mit Worten hatte ich dich nicht abhalten können oder? Wenn du so viel von meinen Gefühlen mitbekommen hast, wie du gerade tust: wieso hast du nicht einfach aufgehört? Wieso konntest du das nicht in diesem beschissenen Zimmer lassen?" Andrews Erwähnung brinngt die Wut zurück und ich trete zurück. "Das reicht völlig! Meinst du, er hätte einen Funken Respekt vor mir, wenn du mich wie ein dummes Weibchen auf dein Pferd wirft?! Bash! Ich habe hart für meine Stellung und den Respekt gearbeitet. Ich habe Jahre damit zugebracht und ... ich werde es mir nicht durch sowas ..." Da ich irgendetwas tun muss, laufe ich umher, verharre und atme durch, schließe dabei die Augen und als mein Blick auf ihn fällt, geht er sofort auf die Schlinge. "Aber ich hätte das nicht tun dürfen... ich weiß...ich wollte nie ..." Ich wollte ihn niemals auf diese Art verletzen. "Ich war wütend ... verzweifelt ... verletzt... aber ich wollte nie ..."
Hin und her geworfen von meinen Gefühlen, bleibt es dennoch still um uns herum.


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