Genießend schließe ich meine Augen, als seine Lippen auf meiner Stirn liegen. "Zugetragen....wer da wohl geplaudert hat?", erwidere ich schmunzelnd. Noch einmal an ihn schmiegen, seine Nähe und ruhigen Wellen genießen, ehe er mich loslässt und mich bittet hier zu bleiben. Seufzend sehe ich ihm nach, gehe dann zum Fenster, nur um ihn draußen zu Stall laufen zu sehen.
Nachdenklich lehne ich mich an den Fensterrahmen und verschränke meine Arme vor der Brust. Ich mache mir wirklich Sorgen um Julie, aber sie war irgendwie aus meinen Gedanken verdrängt. Warum? Ich bin eine schlechte Freundin...
Gerade als ich drohe, in meinem Selbstmitleid zu ertrinken, spüre ich einen Sturm nahen und lächle unwillkürlich. Noah kommt nach einem kurzen Klopfen herein und wartet nicht, um mich in die Arme zu schließen. Auch er ist einer der wenigen, der weiß, wie verletzlich ich wirklich sein kann. Deswegen schlinge ich die Arme um ihn und halte ihn einen Moment fest.
"Bash hat einen Raben losgeschickt und nun reitet er in die Stadt", berichtet er mir, löst sich dann und streicht mir durchs Haar.
"Das ist gut. Vielleicht kommt sie her oder wir erreichen Lucas, der sich um sie kümmert."
"Komm, lass uns Schach spielen, das klärt deine Gedanken und löst den Kummer etwas. So wie früher."
Er wartet gar nicht, greift meine Hand und führt mich zum Schachbrett, was mit zwei Sesseln an der Seite des Kamins steht. Früher haben wir das immer getan. Gerade wenn Reden sowieso nicht so gut war oder nichts brachte. Also tun wir es nun auch, setzen uns und spielen. Irgendwann lache wir, ziehen uns auf, genauso als wären wir Teenager, ärgern uns und frei von solchen dummen Gedanken. Er um die Sorgen über Cady. Ich Sorgen über Julie. Denn für beides können wir gerade nichts tun.