Ich halte mich fest. Das ist alles was ich tue. Und schluchzen, denn ich kann es nicht mehr zurückhalten. Irgendwo bin ich mir bewusst, dass er mich doch braucht....ich bin so elendig schwach und hasse mich dafür. Ich hasse es, dass er nun hier ist und ihnen Rede und Antwort stehen muss. Natürlich ist es nicht schade um ihn, das wissen alle, sagen sie und jubeln. Dennoch...hätte er nicht hier sein dürfen. Ich will sagen, dass ich die Schuld trage, wenn ich ihn schützen kann, werde ich es tun. Doch der Mann lässt uns ziehen.
Bash bringt mich zu seinem Pferd und lässt keinen Zweifel daran, dass er mich nicht loslassen wird. Auf dem ganzen Weg reden wir nicht, hält er mich nur und ich ... ringe mit mir, versuche mich wieder zu beruhigen, doch ich zittere noch immer, eingeholt von Vergangenheit. Mein Mantra geht mir durch den Kopf.
Ich bin Dyani Hastings. Ich bin Ehefrau, Jägerin und Wächterin. Ich bin keine 16. Er hat keine Macht mehr über mich.
Die ganze Zeit sage ich es mir vor, während er in den Stall reitet, mich vom Pferd holt und Anweisung gibt, die Tiere zu versorgen, während wir schon auf dem Weg nach drinnen sind.
Noah kommt die Treppe runter gestürzt. Er fragt nicht, sondern folgt uns nach oben ins Schlafzimmer. Die ganze Zeit befinde ich mich in den Armen und beruhigenden Wellen von Bash. Ich starre nun vor mich hin, als hätte ich wirklich ein Trauma, was ich auch habe, aber ich dachte, ich hätte es hinter mir gelassen. Das hat alles aufgewühlt.
Sei nicht so schwach! Du bist eine Jägerin! Recke deinen Kopf und mach weiter! Sei da für deinen Mann!, beschimpft mich meine eigene innere Stimme, während ich aufs Bett sinke und erstmal auf dem Rand sitzen bleibe.
"Dy...", höre ich Noahs Stimme, der vor mir in die Hocke geht und mir versucht ins Gesicht zu sehen. Blinzelnd klärt sich mein Blick und ich sehe ihn, dann Bash an.
"Es...es tut mir leid. Ich... ich weiß nicht... was da..." Und ob ich es weiß, aber ich will es nicht aussprechen. Muss ich auch nicht.