Mit einem tiefen Seufzer lasse ich sie ziehen, folge ihr in einigem Abstand zurück zum Anwesen. Ich brauchte sie nicht sehen, ich spürte es auch so. Natürlich hatte sich einiges verändert, aber es schmerzte zu spüren, dass sie an unserer Verbindung zweifelte.
Ja, sie war wütend und ja, sie hatte jedes Recht dazu, aber sie sollte nicht an unserer Liebe, an unserer Ehe zweifeln. Wir machten beide genügend Fehler, aber wir fanden immer wieder zusammen, so wie es auch sein sollte. Nur schien sich irgendwas geändert zu haben und ich wusste beim besten Willen nicht was das war.
Die ersten Male war ich freiwillig gegangen. Diesmal war es anders und ich hab alles daran gesetzt, dass sie erfährt wo ich bin. Nicht eine Feuernachricht, nicht ein Gedanke war bei ihr angekommen und ich wusste beim besten Willen nicht woran das lag. Nachdenklich trottete ich direkt zum Stall und zu Argos. Er war noch nicht ganz erholt, ich sah es ihm deutlich an, aber die Zeit drängte.
"Tut mir leid, mein Freund, aber ich schätze ich muss deine Kraft noch etwas strapazieren...", meinte ich leise und legte meine Stirn an die des mächtigen Pferdekopfes und strich sanft über seinen Hals. Er gab ein Schnauben von sich, was beinahe belustigt klang und mit einem Lächeln begann ich damit ihn zu satteln.