Oh ja, ich kann ihren unterschwelligen Zorn spüren und fast wünsche ich mir, dass sie mir einen Grund gibt, ihr den Arsch aufzureißen, aber dann hätte ich mächtige Probleme mit Bash und so leid es mir tut, aber mein Bruder ist mir wichtiger als ihre gekränkte Eitelkeit. Gelangweilt drehe ich mich wieder zu ihr um, sorgsam darauf bedacht jede Regung aus meinem Gesicht fernzuhalten.
"Was glaubst du wie es ihm geht, Dyani? Was glaubst du wie er sich fühlt, dass seine eigene Frau ihm den Arm gebrochen hat?", fragte ich sie und sah ihr dabei direkt in die Augen, fixierte sie beinahe.
Aus der Ferne spürte ich wie mein Bruder bereits auf den Weg hierher war, also lächelte ich nur kalt und nahm meinen Rappen an den Zügeln, führte ihn aus der Box. "Vielleicht solltest du ihn das selbst fragen", raunte ich ihr im Vorbeigehen zu und ging auf den Ausgang zu, wo Bash gerade um die Ecke bog, den Arm in der Schlinge, aber dennoch lächelnd. Wie angewurzelt blieb er stehen und starrte an mir vorbei zu seiner Frau, aber ich ging unbeirrt weiter.
"Und? Irgendwelche Infos?", fragte ich beiläufig und schwang mich in den Sattel, sah auf ihn runter.
"Such nach Kerkern, Verliesen, Tunneln, irgendetwas wo man 9 Leute bequem festhalten könnte, ohne das es wer mitbekommt. Es muss in der Nähe eines Flusses oder Wasserfalls sein", sagte er und ich konnte seine Anspannung fast spüren. Mit einem Nicken gab ich meinem Gaul die Sporen und galoppierte davon, ließ die beiden ohne weiteres Stehen.