Süß? Oh gut dass ich keine Ahnung von seinen Gedanken habe, denn das ist vermutlich in diesem Moment das letzte Wort, was ich über mich hören will.
"Wenn du meinst", erwidere ich auf seine Worte hin. "Sicher ist es gut, wenn er berichtet. Aber dieser Verwalter ist eine Gefahr. Er wird immer Zweifel sähen und dagegen angehen. Du kannst es nicht zulassen, dass er weiter macht. Er wird den harten Winter ausnutzen und eine spitze falsche Zunge hat es schon immer geschafft, in der Verzweiflung der Menschen seine dunkeln Samen auf fruchtbaren Boden zu werfen."
Ja gerade bin ich ganz anderer Meinung als er und es erfordert viel mehr von mir, die Sache abzunicken, denn dieser innere Drang mich zu erheben und zu behaupten, schlummert nach wie vor in mir. Mich zu beugen....widerstrebt mir. Aber er hat auch Recht, was den Winter hier angeht. Wir müssen Vorsorge treffen.
Sein Handkuss besänftigt mich nur mäßig, denn ich bin keine normale Frau, die man so schnell zum Schweigen bringt, aber sein Blick entgeht mir nicht und die sicher damit einhergehenden Gedanken. Oh ja, mir fallen gerade einige Dinge ein die besser sind. Doch seine Anweisungen, passend wie ein Herr des Hauses, lassen mich erneut tief Luft holen. Erst Recht, als er nun auch mir Anweisungen gibt, da hilft es auch nicht, dass er vorher Süßholz raspelt. "Vorräte im Haus? Nachzählen?" Es ist nicht so, dass es eine niedere Arbeit wäre, es ist einfach überhaupt...
Gott wieso können wir nicht einfach zu zweit in meiner Hütte im Wald leben? Aber ich habe versprochen, dass ich dieses Leben versuchen werde...weil ich ihn liebe. Und ich liebe es ja irgendwie, nur das ist jetzt schon mit Beigeschmack verwürzt. "In Ordnung. Sollten wir noch welche brauchen, gehe ich jagen." Damit nehme ich seine Hand von meiner Wange, recke mich hoch und küsse ihn flüchtig. Ich wende mich um, halte dann aber nochmal inne. "Ach, wann kommen die Bittsteller? Einer sollte von uns dann doch hier sein oder?"