Schon als er sich löst und aufspringt, bin auch ich wach. Glaubt er wirklich, dass ich nichts mitbekommen würde? Ich bin eine Jägerin und gewohnt, unterwegs einen leichten Schlaf zu haben. Selbst wenn ich die ersten Stunde wirklich tiefer geschlafen habe, als ich wollte.
So höre ich das kurze Gerangel, aber ich weiß, dass Bash keine Probleme hat und mit sowas zurecht kommt.
Mich noch einmal umgedreht, verberge ich mein Lächeln, weil es sein Bruder ist und ich irgendwie froh bin, dass Bash wenigstens ihn hat, seine Familie. Mein Bruder ist verschwunden... Während sie reden, lasse ich meine Gedanken wandern, versuche mir auszumalen, was passiert sein könnte. Wenn er auf eigene Faust los ist, um etwas zu erledigen, hätte er sein Pferd mitgenommen. Wurde er entführt? Und wenn ja: von wem? Hat es etwas mit den ganzen Aufständen zu tun? Oder ...
Ich erstarre, gerade in dem Moment, als ich Bashs Lippen spüre. Ohne nachzudenken, fahre ich auf, die Decke außer Acht lassend, ich trage ja sowieso noch mein Hemd und wer bin ich, dass ich mich schämen würde?
"Ich bin längst wach", sage ich nur kurz und sehe zu ihm hoch. "Ich muss mit dir reden." Ein Blick zu Andrew und ich schenke ihm ein entschuldigendes Lächeln. "Nur einen Moment ja? Du kannst gerne.. gleich wieder herein kommen."
Diese Sache werde ich nicht vor ihm ausbreiten, dafür stehe ich ungeniert auf und gehe um das Bett herum, um mich in meine Kleidung zu schwingen.
Ja, die Zweisamkeit ist schneller vorbei als ich wollte. Als wir wollten. Ich hatte mir einen anderen Morgen ausgedacht... aber vermutlich werden wir für lange Zeit ...
Ich verdränge die Gedanken und auch, dass ich nicht alleine bin, höre dann aber die Tür und schnüre meine Hose zu, in die ich geschlüpft bin.